Herr Nübel, das Wohnstift Beethoven will die 1. Klasse für Senioren sein.
Was macht diese 1. Klasse aus?
Max H. Nübel
Für die Bewohner ist es die Vision eines selbstbestimmten Lebens mit allem, was sie brauchen und wünschen. Sie haben so viel Freiheiten wie möglich und so viel Betreuung wie nötig. Die höchsten Ansprüche werden ganz selbstverständlich erfüllt. Und bedenken Sie: Fast alle älteren Menschen haben den Wunsch, bis zuletzt in den eigenen vier Wänden zu leben. Das ist im Wohnstift Beethoven mit seiner hohen Pflegequalität meist möglich, dank eines erstklassigen hauseigenen ambulanten Pflegedienstes.
Der Anspruch der 1. Klasse verpflichtet aber in erster Linie unsere Mitarbeiter, jeden Tag ihr Bestes zu geben, Erwartungen zu übertreffen, immer wieder voller Kraft die Hürden des Alltags zu nehmen, immer die höchsten Ansprüche an sich selbst zu stellen.
Von außen ist das Beethovenstift eine eher schlichte 70er-Jahre-Architektur. Von innen überrascht es mit Opulenz, erstklassigen Materialien, Weite und Stil. Ist das der Sieg der inneren Werte über bloße Äußerlichkeit?
Max H. Nübel (lacht)
Das ist unser Aha-Erlebnis. Ganz nach dem Motto: mehr Sein als Schein. Als wir das Haus 1986 übernahmen, waren die Gebäude errichtet. Aber alles, was wir verändern konnten, haben wir perfekt gemacht, mit den besten Leuten und den allerbesten Materialien. Je weiter Sie durch die Häuser gehen, desto intensiver wird das Aha-Erlebnis. Schon die Zahlen sind eindeutig. Wir übernahmen das Beethoven-Stift für 50 Millionen und haben seit 1986 über 80 Millionen ins Objekt investiert. Das sollte man sehen, spüren, erleben. Bei alledem findet man keinen Protz und Prunk, aber immer die 1. Klasse.
Auf einer Skala von 1 bis 10, wie groß ist der Wohlfühlfaktor im Wohnstift Beethoven?
Max H. Nübel
Ganz klar 9,5. Und an dem, was fehlt, arbeiten wir. Wir haben schon vor Jahren für uns die 95%-Regel definiert. Wir wollen immer 95% Auslastung, das schafft Planungs- und Finanzsicherheit. Und wir wollen 95% Bewohnerzufriedenheit, und die fragen wir auch ab. Denn zufriedene Bewohner sind die besten Botschafter für das Wohnstift Beethoven. Ich habe ein ganz einfaches Arbeitsmotto: Führe mit Beispiel, beurteile nach Resultaten. Und die Resultate hier in Bornheim sind bestens, dank exzellenter Mitarbeiter.
Was haben die Residenten hier gemeinsam, was zeichnet sie aus, gibt es den typischen Beethoven-Bewohner?
Max H. Nübel
Die Menschen hier sind eine niveauvolle Wertegemeinschaft, die am Beethoven-Stift ein Höchstmaß an Sicherheit und Geborgenheit schätzen. Sie wünschen sich ein hochkarätiges Kulturprogramm mit Lesungen und Musik, aber auch Sportmöglichkeiten, von Schwimmen bis Boccia. Ob ehemalige Beamte oder Lehrer, Ärzte, Juristen oder Offiziere, sie alle können hier die Früchte ihrer Lebensleistung genießen. Und jeder von ihnen hat sich bewusst für das Wohnstift Beethoven entschieden.
Alles wirkt wie neu, nirgendwo ist Renovierungsstau sichtbar. Wie oft renovieren Sie?
Max H. Nübel
Das ist seit 30 Jahren ein kontinuierlicher Prozess. Wir leben in ständiger Veränderung, Verbesserung, Optimierung. Das Haus vor 30 Jahren würde man heute nicht wiedererkennen. Das können wir nur, weil wir stets die Kostenführerschaft anstreben, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Wettbewerb. So können wir in die beste Haustechnik investieren, in beste Materialien. Hier lautet mein Motto: Wir haben nicht genug Geld, um uns das Billige leisten zu können. Einer unserer Bewohner, der in 17 Häusern zur Probe gewohnt hat, entschied sich für uns, weil wir das einzige Haus waren, wo er Handwerker bei der Arbeit gesehen hat. Das hat mich sehr beeindruckt.
Wie ist die Einbindung einer so großen sozialen Einheit in die Stadt Bornheim? Ist das Stift quasi eine geschlossene Anstalt?
Max H. Nübel
Wir sind geschlossen in dem Sinne, dass wir unseren Bewohnern die größtmögliche Sicherheit bieten, ansonsten sind wir eine offene Gesellschaft, engagiert in Politik und Kirche. Unsere Bewohner verstehen sich als Bornheimer Bürger. Wir schließen direkt an den Pausenhof des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums an, dort befindet sich der Tisch der Generationen, wo Alt und Jung zusammentreffen, Senioren geben den Schülern Nachhilfe. Auch die Erlöse unserer Basare gehen immer an Bornheimer Einrichtungen. Und nicht zuletzt sind wir mit 150 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber der Stadt.
Sparkasse, Minimarkt, Kapelle, Cafeteria, was fehlt noch als Service für die Bewohner, welche Idee wollen Sie noch realisieren?
Max H. Nübel
Die Vollendung des Hauses und damit die Erfüllung meines Lebenswerks ist das gerade eröffnete Vitalisarium. Das ist ein wirklicher Gesundheitstempel, der in seiner kompromisslosen Qualität einzigartig ist. Hier findet man von unterschiedlich temperierten Saunen über das Salionarium mit Salznebeln bis hin zum Zirben-Infrarot-Sanarium alles, was dem Wohlbefinden von Körper und Geist dient, und ein Schwimmbad mit Flair und Funktionen. Und das Schönste: Wir stellen unser Vitalisarium der Öffentlichkeit in der Bonn-Kölner Region zur Verfügung. Wir sind eingestellt auf die Generation 55 plus.
Einen alten Baum verpflanzt man nicht. In welchem Alter sollten sich Senioren mit dem Wohnen der Zukunft beschäftigen?
Max H. Nübel
Eine Zäsur ist immer die Pensionierung, dann sollte man über einen neuen Lebensabschnitt nachdenken, mit 70 wäre der Zeitpunkt auch richtig, wir sind ja kein Altersheim, die Bewohner sollten noch zur selbständigen Lebensführung in der Lage sein, alle Dinge des Alltags schaffen, aber Ballast abwerfen wie Haus- und Gartenpflege, sie sollen auch am täglichen Mittagessen teilnehmen, schon aus Gründen der Kommunikation und Kontaktpflege. Uns freut, dass 80 % der Bewohner sagen: „Wären wir doch nur schon früher hier eingezogen.“
Welche Eigenschaften braucht ein Mensch, der ein solches Biotop managen will? Ist er eher Macher, Manager, Malocher?
Max H. Nübel
Zunächst muss er ältere Menschen mögen. Empathie ist die Grundvoraussetzung. Ich sehe immer meine Oma vor mir und habe ein herzliches, nahes Verhältnis zu allen Bewohnern. Jeder Bewohner ist aber auch Kunde und hat damit etwas Königliches. Der Rest ist klassische Unternehmensführung und das Wichtigste ist, die besten Mitarbeiter täglich zur Höchstleistung zu motivieren.
Der letzte deutsche Seniorentag stand unter dem Motto „Gemeinsam in die Zukunft“. Wie sieht diese Zukunft im Wohnstift Beethoven aus?
Max H. Nübel
Morgen ist heute schon Zukunft. Wir verstehen uns als Wunscherfüller, wir richten unser ganzes Handeln nach den Wünschen unserer Bewohner aus. Seit 30 Jahren und in 30 Jahren.
Was war Ihr Antrieb, Ihre Motivation, diesen Job über so lange Zeit zu machen?
Max H. Nübel
Die Freude an der Arbeit und anderen Menschen Nutzen zu stiften. Notabene: und sich über die eigenen Erfolge freuen. Nur ein Satz dazu: Wir bemühen uns nicht, die Größten zu sein, aber wir geben uns jeden Tag die größte Mühe.
Haben Sie Vorbilder, an denen Sie sich orientieren?
Max H. Nübel
Ich ziehe meine Kraft und Orientierung aus der Bibel, dem Glauben, den Geboten.
Sie sind Schwabe. Braucht es die Tugend der Sparsamkeit, um ein solches Haus zu managen?
Max H. Nübel
Ich bin Bauernsohn, 1947 geboren und 1949 ist unser Hof durch Blitzschlag abgebrannt. Ich erinnere mich heute noch an die Kartoffelernten, an die Erde an den Fingern, ich bin mit Arbeit groß geworden. Und das Schwäbische ist, dass wir uns nur das Beste leisten wollen, weil wir uns das Billige nicht leisten können. 1986 haben wir als Erstes alle Leasingverträge gekündigt und gesagt: Das, was wir uns leisten können, kaufen wir. Und was wir uns nicht leisten können, wird nicht gekauft. Und jetzt ist das Vitalisarium der letzte Stein im Bogen des Beethoven-Stifts. Mein Erbe sozusagen.
Hat der Privatmensch Max H. Nübel jetzt mehr Zeit für Hobbys?
Max H. Nübel
Der Opa hat jetzt viel mehr Zeit für seinen Enkel – und für meine Passion, die Jagd, die Hege, den Naturschutz.
LASSEN SIE SICH BERATEN!
Sylvia Fischer
0 22 22 / 73 512 | info@wohnstift-beethoven.de